Faserseile

 

Aufbau der verschiedenen Macharten

 

Gedrehtes Tauwerk (Trossenschlag)

 

Form A

 

3-litziges Faserseil in Trossenschlag, Drehrichtung Z (Standard)

Das Seil wird aus drei Litzen mit S Drehung ohne zusätzliche Einlage hergestellt.

Die Seilfestigkeit ist gegenüber der Form B etwas höher.

Das Material lässt sich leicht spleißen.

 

Form B

 

4-litziges Faserseil in Trossenschlag, Drehrichtung Z (Standard)

Das Seil wird aus vier Litzen mit S Drehung und einer zusätzliche Einlage (Herz) hergestellt.

Die Seiloberfläche ist gegenüber der Form A etwas feiner.

Das Material lässt sich gut spleißen, jedoch bedarf die Spleißdurchführung einer größerer Übung als bei der Form A.

Geflochtenes Tauwerk

Form E

Rundgeflecht mit oder ohne Einlage

 

a) 1-flechtige Bindung

 

Standardflechtbindung bis  4 mm

Das Seil wird i.d.R. aus 8 Seilgarnen geflochten.

Herstellung ohne Einlage (Seele).

Das Seil ist kompakt ohne Hohlraum.

 

Fadenverlauf im Geflecht: über 1, unter 1.

 

b) 1-flechtige Bindung, 2-fach

 

Das Seil wird i.d.R. aus 16 Seilgarnen geflochten.

Herstellung ohne Einlage.

Das Seil ist kompakt ohne Hohlraum.

 

 

Fadenverlauf im Geflecht: über 1, unter 1

wobei in jeder Flechte 2 Seilgarne parallel liegen.

 

c) 2-flechtige Bindung

 

Standardflechtbindung ab 5 mm

Das Seil wird i.d.R. aus 16 Seilgarnen geflochten.

 

Herstellung mit Einlage.

 

Ohne zusätzliche Seele entsteht ein Schlauchgeflecht mit Hohlraum.

 

Fadenverlauf im Geflecht: über 2, unter2

 

Die Seilgarne können zusätzlich gefacht sein, so das in jeder Flechte 2 oder mehr Garne parallel liegen.

1-flechtige Seile sind im Normalfall flexibler, die Höchstzugkraft ist aufgrund der besseren Substanzausnutzung optimal.

Bei 2-flechtigen Seilen ist bei höherer Flechtdichte die Scheuerbeständigkeit besser. Mit zunehmender Flechtdichte nimmt jedoch die Höchstzugkraft genau wie bei der 1-flechtigen Konstruktion ab.

Es lassen sich jedoch auch 2-flechtige Seile ohne Festigkeitseinbuße herstellen, wenn die Dehnung der Seele auf den Mantel abgestimmt wird. Hierbei wirkt die Zugkraft gleichmäßig auf beide ein, so dass weder die Seele, noch der Mantel vorzeitig reißen.

Durch Thermofixierung werden 2-flechtige Seile auch mit hoher Flechtdichte ähnlich flexibel wie 1-flechtige Ausführungen.

Form H

Spiralgeflecht (Schlinggeflecht)

Beim Spiralgeflecht sind die Fäden ineinander verschlungen.

Diese Sonderform der Rundgeflechte ist sehr formstabil und benötigt keine Einlage.

Auch bei hoher Flechtdichte ist das Material noch relativ flexibel und besitzt eine gute Scheuerbeständigkeit.

 

Form K

Kern-Mantelgeflecht

 

Das Kern-Mantelgeflecht ist ein Rundgeflecht mit Einlage (Kern).

Das Mantelgeflecht ist aufgebaut wie bei der Form E, dabei sind alle Bindungsvarianten zulässig.

Der Kern besteht aus Bündeln parallelliegender Seilgarne, aus ein oder mehreren Rund­geflechten oder zu Litzen gedrehten Seilgarnen.

Kennzeichen des Kern-Mantelgeflechtes ist ein hoher Masseanteil des Kernes an der Seil­gesamtmasse (min. 50 %).

Vielfach wird unter einem Kern-Mantelgeflecht ein Geflechtmantel mit einem Rundgeflecht als Kern verstanden. Diese Variante lässt sich am besten spleißen.

Design-Varianten

Kennfäden im Rundgeflecht

Form E

2-flechtig mit oder ohne Einlage

 

 

 

Uni – einfarbig

ohne Kennfäden

 

 

 

 

Grundfarbe

mit einem Kennfaden

 

 

 

Grundfarbe

mit zwei Kennfäden

 

 

 

 

Grundfarbe

mit drei Kennfäden

 

 

 

Grundfarbe

mit vier Kennfäden

 

Abhängig vom Geflechttyp sind mehr als

4 Kennfäden möglich.

Bei einem 16-fachen Geflecht stehen z.B.

8 verschiedene Kennfäden zur Verfügung,

bevor sich der Farbrapport wiederholt.

 

 

Längsstreifen

Grundfarbe mit acht Kennfäden

 

 

Abhängig vom Geflechttyp sind mehr

oder weniger als 8 Kennfäden möglich.

 

 

 

 

Grundfarbe mit

2 x 2 Kennfäden

 

In jeder Laufrichtung sind zwei

Kennfäden im gleichen Abstand.

 

 

 

 

Grundfarbe mit

2 x 4 Kennfäden

 

In jeder Laufrichtung sind vier

Kennfäden hintereinander.

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